Bücher (Auswahl)

„Der Hitlerputsch 1923 – Geschichte eines Hochverrats“

Seit Jahrzehnten hat es keine neue Darstellung des Hitlerputsches von 1923 mehr gegeben. 100 Jahre nach den dramatischen Ereignissen in München nimmt sich der Historiker und Journalist Wolfgang Niess den Stoff erneut vor und zeigt, dass Hitlers dilettantische Aktion nur die Spitze des Eisbergs war. Darunter verborgen liegt die Geschichte eines Hochverrats, an dem Teile der bayerischen politischen und militärischen Eliten beteiligt waren und dessen Ausläufer bis nach Berlin reichten.

Am Abend des 8. November stürmt Adolf Hitler mit gezogenem Revolver in den Bürgerbräukeller und verkündet den Beginn der nationalen Revolution. Am Mittag des folgenden Tages endet diese im Kugelhagel an der Feldherrnhalle. Hitlers Nebenmann stirbt, er selbst flüchtet und wird später unter kläglichen Umständen verhaftet. Die NS-Propaganda hat den Putsch ganz für die NSDAP reklamiert und ihn zum Opfergang verklärt, der das Dritte Reich erst möglich machte. Doch eigentlich stand damals ein ganz anderes Stück auf dem Spielplan. Die politische und militärische Führung Bayerns plante den Sturz der Republik, den «Marsch auf Berlin». Mit detektivischem Spürsinn deckt Wolfgang Niess das Netzwerk der Verschwörung auf und zeigt, wie Hitler das ganze Unterfangen ruinierte. Schlecht informiert und auf den eigenen Vorteil bedacht preschte er vor und vereitelte die Pläne der bayerischen Führung und ihrer Gleichgesinnten in Berlin. Wider Willen hat Hitler den Demokraten die Chance verschafft, die Weimarer Republik zu retten, als sie schon verloren schien.

350 S., mit 30 Abbildungen, Hardcover, ISBN 978-3-406-79917-4

Ab sofort im Buchhandel erhältlich

„Der 9. November – die Deutschen und ihr Schicksalstag“

Das deutsche 20. Jahrhundert im Spiegel eines Tages

Der 9. November ist der deutsche Schicksalstag.» So begann Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble am 9. November 2018 seine Ansprache zur Gedenkveranstaltung des Deutschen Bundestages. «An diesem Datum verdichtet sich unsere jüngere Geschichte in ihrer Ambivalenz, mit ihren Widersprüchen, ihren Gegensätzen. Das Tragische und das Glück, der vergebliche Versuch und das Gelingen, Freude und Schuld: All das gehört zusammen. Untrennbar.»

Die Revolution von 1918/19, der Hitlerputsch, die Reichspogromnacht, das Attentat von Georg Elser auf Adolf Hitler und die friedliche Revolution von 1989 – alle diese Ereignisse sind mit diesem Datum verknüpft. Wolfgang Niess erzählt die Geschichte der jeweiligen Tage und beschreibt den Kampf um die Erinnerung. Seit 1918 ist der 9. November ein besonderer Tag der deutschen Geschichte, der eine eigene historische Bedeutung besitzt. Die Ereignisse stehen nicht bloß in einem anekdotischen, sondern in einem realen Zusammenhang. Im Spiegel dieses Datums lässt sich daher eine deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts schreiben. Der 9. November macht den langen, von furchtbaren Rückfällen in die Barbarei unterbrochenen, schließlich aber erfolgreichen Kampf um die Demokratie in Deutschland anschaulich wie kein anderer Tag des Jahres. Es ist an der Zeit, ihn zu einem nationalen Gedenktag zu erklären.

  • Geschichte eines deutschen Schicksalstages
  • Der 9. November: Ausrufung der Republik (1918), Hitlerputsch (1923), Reichspogromnacht (1938), Georg Elsers Attentat auf Adolf Hitler (1939), Sturz der Mauer (1989)
  • Behandelt auch: die inneren Zusammenhänge der Ereignisse, die Geschichte der Erinnerung an den 9. November, Plädoyer für einen nationalen Gedenktag am 9. November
  • Der Autor steht für Veranstaltungen zur Verfügung


288 S., mit ca. 20 Abbildungen, Hardcover, ISBN 978-3-406-77731-8

»Die Revolution von 1918/19 – Der wahre Beginn unserer Demokratie«

Vor 100 Jahren: Die erste erfolgreiche Revolution in Deutschland läutet die Demokratie ein

Der Aufstand beginnt bei der deutschen Hochseeflotte, als Matrosen sich weigern, trotz der bereits feststehenden Kriegsniederlage zu einem letzten Gefecht gegen die britische Royal Navy auszulaufen. Er verbreitet sich in wenigen Tagen über das ganze Deutsche Reich und erreicht am 9. November 1918 Berlin. Hunderttausende Arbeiter demonstrieren, die Garnisonen schließen sich an, der Reichskanzler gibt die Abdankung des Kaisers bekannt, die Monarchie bricht zusammen, die Republik wird ausgerufen.

Ziel der Revolutionsbewegung ist nicht die Diktatur des Proletariats. Sie will den preußischen Militarismus und die Reste des Kaiserreichs in Verwaltung, Justiz, Schulen und Universitäten beseitigen und eine von Grund auf demokratische Gesellschaft schaffen. Die Angst vor einer bolschewistischen Weltrevolution verhindert schließlich, dass der vorhandene Spielraum zu einer wirklichen Entmachtung der etablierten Kräfte genutzt wird, aber die erste Demokratie in Deutschland ist erfolgreich installiert.

Wolfgang Niess schildert so lebendig wie sachkundig die friedliche und erfolgreiche Revolution, der wir die erste deutsche Republik verdanken. Zudem macht er deutlich, warum sie bis heute weitgehend verkannt, instrumentalisiert oder vergessen wurde. Die Zeit ist reif, sie als größte Massenbewegung in der deutschen Geschichte zu würdigen.

Zum 100-jährigen Jubiläum: das aktuelle Werk über die große deutsche Revolution 1918/19. Der Aufstand der Massen – eine Sternstunde der Freiheitsbewegung und der Beginn der parlamentarischen Demokratie in Deutschland Jahrzehntelang vergessen, verschwiegen, für politische Zwecke instrumentalisiert – jetzt in ihrer wahren Bedeutung gewürdigt.

„Die Revolution von 1918/19 in der deutschen Geschichtsschreibung. Deutungen von der Weimarer Republik bis ins 21. Jahrhundert“ Berlin/Boston: de Gruyter 2013

„Der Widerstand im deutschen Südwesten 1933-1945 (Hrsg.)“
Stuttgart: Kohlhammer 1984

„Machtergreifung ’33“
Stuttgart: Poller 1983

„Über die Wahl hinaus. Kritische Texte für skeptische Wähler (Hrsg.)“
Reinbek: Rowohlt 1980