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In seinen frühen Texten „Kanak Sprak“ und „Koppstoff“ schreibt Feridun Zaimoğlu von den „Misstönen vom Rande der Gesellschaft“ und bringt migrantische Lebenswelten von Männern und Frauen in verdichtetem Zaimoğlu-Sound in die großen Feuilletons und in die Köpfe vieler begeisterter Leser*innen.

In seinem neuen Roman „Die Geschichte der Frau“ hat er sich mit den Rändern der Sichtbarkeit befasst und erzählt das Leben von zehn außerordentlichen Frauen vom Zeitalter der Heroen bis in die Gegenwart. Es sind Menschen, deren Sicht auf die Dinge nicht oder nur unzureichend überliefert wurden, die überwiegend schweigend unsichtbar blieben oder dekorativ im Bild standen, die aber zugleich exemplarisch sein können für unsere jeweiligen Verfasstheiten von Gesellschaft, für unser Verständnis vom Zusammenleben. Zaimoğlu lässt sie sprechen – klar und laut: von Antigone über Judith bis Valerie Solanas, von Zippora 1490 v. Christus, Schwarze Frau des Moses, über Lisette Bielstein 1849, der roten Fabrikantentochter, bis zur Welt von Zaimoğlus Mutter Leyla 1965, Gastarbeiterin der ersten Stunde.

Feridun Zaimoğlu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er schreibt für überregionalen Feuilletons, war Stipendiat der Villa Massimo in Rom und erhielt zahlreiche Preise für seine Romane.